Rennfreude!

Seit meinem Start beim Ironman auf Hawaii im Oktober 2010 waren sie ambivalent – meine Gedanken zum Triathlon. Motivationsprobleme, Verletzungen, Leistungsschwäche, mangelnde Fokussierung, fehlender Spass bei Wettkämpfen bremsten mich aus und bedrückten mich. Auf der anderen Seite erlebte ich weiterhin meine uneingeschränkte Freude an Bewegung, Spass am Training, schöne Zeiten im Trainingslager und war dankbar meinen Sport zu haben.

Die Wettkämpfe der letzten Saison waren meist ein zähes Ringen, das Gefühl, die Motivation, die Fokussierung hatte sich verändert. Umso mehr beglückte es mich zu spüren, dass ich mich sehr auf meinen ersten Triathlon in dieser Saison freute. Schon Tage vorher realisierte ich dieses positive Kribbeln, ging die Strecken im Herrenkoog – die ich ja gut kenne – immer wieder in meinem Kopf durch und liebäugelte mit einem Sieg über die Sprintdistanz. Etwas, das ich mir in den vergangen Jahren nicht zugetraut hätte.

Mein Schwimmgefühl und auch die Zeiten im Vorfeld waren vielversprechend, auf dem Rad lief es ohnehin gut. Sorgen bereitete mir nur das Laufen, bin ich doch nach 5-wöchiger Pause erst seit zwei Wochen wieder laufend unterwegs.

Herrenkoog_2013

Wie bereits im letzten Jahr tingelte ich mit Regie an meiner Seite hochmotiviert durch Regenschauer gen dänsische Grenze. Schön, einen solchen Support dabei zu haben (Danke an dieser Stelle noch einmal, wertes Kokslien). Das Rennen selbst war dann eine einzige Freude. Dem kleinen Tümpel in nordfriesischen Flachland konnte ich mit persönlicher Bestzeit auf der Sprintstrecke als zweite Frau entsteigen. Voller Elan schnappte ich mein Bike und freute mich auf eine Runde Vollgas auf einem Kurs ganz nach meinem Gusto: flach und windanfällig. Und es rollte sich bestens. Als erste Frau stieg ich vom Rad und flitzte los. Zwar spürte ich das eingeschränkte Lauftraining der vergangenen Wochen und meine Sehne zwickte auch etwas, aber ich hatte Spass und rannte meinen Vorsprung ins Ziel.

Es war und ist ein schönes Gefühl ein Rennen uneingeschränkt genossen zu haben. Dass ich nebenbei auch noch mein Ziel erreicht habe zu gewinnen ist zweitrangig, stolz bin ich aber natürlich trotzdem drauf. Und so freue ich mich auf die Deutschen Meisterschaften über die Olympische Distanz am nächsten Sonntag und bin gespannt ob ich mein Ziel erreichen kann, dort auf dem Treppchen zu stehen.

Vielen Dank an dieser Stelle auch an meine Sponsoren Sport Lavit / Hey-Sport, Finishersport und den Specialized Concept Store in Hamburg für die Leihgabe der sensationell schnellen Lightweight-Laufräder. Es war mir eine Freude. Ein großer Dank gilt auch Coach Goerke, der mich mit seiner Betreuung wieder auf Kurs gebracht hat!